Einfluss der Grenznähe zur Schweiz auf die Landwirtschaft am Hochrhein
Schweizer Landwirte gehören historisch zur Raumschaft und bewirtschaften landwirtschaftliche Nutzflächen auf deutscher Seite. Diese Situation hat über viele Jahrzehnte zu keinerlei maßgeblichen Problemen geführt.
In jüngerer Zeit entstand durch maßloses Wachstumsdenken in der Landwirtschaft diesseits und jenseits der Grenze eine Flächenkonkurrenz mit massiv steigenden Preisen für Landpacht und –kauf. Boden ist zum Spekulationsobjekt geworden.
Schweizer Landwirte haben aufgrund günstigerer finanzieller Möglichkeiten (Wechselkurs, bessere Produktpreise) Vorteile gegenüber deutschen Landwirten.
Eine Besonderheit stellt dabei die Pferdehaltung dar. Viele Schweizer Pferdebesitzer stellen ihre Pferde in deutsche Betriebe in Pension. Die Konkurrenz um landwirtschaftliche Nutzflächen wird dadurch weiter verschärft und der Wettbewerb konkurrierender Pferdepensionen führt unweigerlich zum Bau einer großen Anzahl von Reithallen, -plätzen und weiterer Infrastruktur. Diese Flächen sind dann nicht mehr ursprünglich landwirtschaftlich genutzt.
Um den bestehenden Konflikt zu entschärfen, bedarf es einem „Regionalplan Landwirtschaft“, der strikten Einhaltung und Kontrolle des Agrarstrukturgesetzes. Durch genaue Überprüfungen bei Verkäufen kann ausgeschlossen werden, dass evtl. zusätzliche Gelder von Käuferseite an Verkäuferseite fließen.
(Hauptautor*innen: Jürgen Fesser, Rolf Hauser, Antonia Kiefer, Silvia Rutschmann Beratend: Alfred Rutschmann)